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Spieldaten
Wettbewerb Gauliga Mitte , 8. Spieltag
Saison Saison 1937/1838, Hinrunde
Ansetzung 1. FC Lauscha - 1. SV Jena
Ort Sportplatz Oberland am Eller in Lauscha
Zeit 21.11.1937
Zuschauer 1.000
Schiedsrichter Tuchelt (Meiningen)
Ergebnis 2:1 (0:0)
Tore
  • 1:0 Büchner (65.)
  • 2:0 O. Köhler (71.)
  • 2:1 Bernhard (85.)
Andere Spiele
oder Berichte

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Aufstellungen

Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Lauscha
Hähnlein
Greiner Hiero. , Hans Köhler
Kirchner , Söllner , Managottra
Förster , Büchner , O. Köhler , Kohn , Mehl

Trainer : Seidel

Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Jena
Günther
Hädicke , Schüßler
Harthaus , Werner , Malter
Schipphorst , Rötschke , Bernhard , Bachmann , König

Trainer : Pöttinger

Spielbericht

Cricket Viktoria nach 7:0 gegen SpVgg Erfurt , Neuer Tabellenführer

Das Ergebnis an und für sich sollte dem 1-Sportverein Jena zum kommenden Sonntag gegen Cricket-Viktoria einen Massenbesuch und eine " fette " Einnahme garantieren . In der Cricket Viktoria besitzen wir nun unseren neuen Tabellenführer , dem seine gefährlichsten Rivalen Dessau 05 und Jena durch ihre Niederlagen in Merseburg bzw. Lauscha unbezahlbare Schrittmacherdienste leisteten .

Jenas in letzter Zeit stark verbesserte Elf biß diesmal in Lauscha auf Granit . Alle noch so gut gemeinten Angriffsaktionen der Universitätsstädter zerschellten an dem unbeugsamen Siegeswillen der Lauschaer Abwehr , in deren Reihen sich namentlich Hähnlein und dessen linker Vordermann H. Köhler auszeichneten . In der Läuferreihe der Glasbläser hielt Söllner jeden Vergleich mit dem Jenaer Werner aus . Malter war der beste Mann der Zeißstädter . Beide Torerfolge der Gastgeber resultierten aus Kopfbällen .

Bester Spieler : Hähnlein

Aus dem Bericht von Leopold im Kicker vom 23.November 1937


Ein Fußballspiel ist eben nicht vor dem Schlußpfiff entschieden , und ein Favorit kann ohne weiteres als Verlierer vom Platze gehen . Dies mußte der 1.Sportverein auf dem Sportplatz in Lauscha nur zu sehr empfinden . In der ersten Halbzeit technisch und spielerisch ihrem Gegner haushoch überlegen , kamen die Mannen um Werner in der zweiten Halbzeit durch zwei grobe Fehler von Torwart Günther um Sieg und Punkte . Hinzu kommt eine , zumindest für solch harte Gauligaspiele , unzulängliche Schiedsrichterleistung . Dies soll aber keinesfalls als Entschuldigung für den Verlust der Punkte erwähnt sein , der Sieg der Lauschaer geht ganz in Ordnung . Zum Spiele selbst . Lauscha mußte für den bis 27. November gesperrten Rechtsaußen Müller Ersatz stellen . Bei herrlichem Sonnenschein etwas Wind , aber nicht die besten Bodenverhältnisse , der Platz an und für sich schon als sehr hart , war teilweise gefroren , vor den beiden Toren aber aufgeweicht . Jena hat Platzwahl , spielt mit Wind und Sonne . Beide Mannschaften beginnen das Spiel sehr nervös und es kommen anfangs beiderseits keine zusammenhängende Spielhandlung zustande . Bald macht sich aber bei den Jenaern doch die größere Spielerfahrung bemerkbar und es kommt Fluß in ihr Spiel . Sie sind verschiedentlich gefährlich vor des Gegners Tor . Lauscha stellt sich aber vorerst ganz auf Abwehr ein und die schönsten Angriffe Jenas bringen keinen Erfolg , obwohl der Sportvereinssturm das Schießen nicht vergißt . Nach und nach findet sich aber auch Lauscha , doch ihr Spiel ist zu hoch , das Zuspiel ungenau . Dies gilt besonders von ihrem Mittelläufer Söllner , der scheinbar hier nicht auf dem richtigen Posten steht . Die Jenaer spielten flach , bedienten viel die Flügel , und man hat das Gefühl , zumal sie auch technisch weit besser spielen , daß sie ihre Favoritenstellung diesmal behaupten würden . Doch es kam anders . Obwohl Jena jetzt mächtig drückt , kommen die Platzherren in der 11. Minute gefährlich in den Sportvereins-Strafraum , und die Bombe von Köhler kann Günther gerade im Fluge noch meistern . Wenige Minuten später vergibt aber Bernhardt wohl die klarste Torgelegenheit des ganzen Spiels ; ja , ob dies vielleicht nicht sogar ausschlaggebend für den Ausgang des Spiels gewesen wäre ? Bernhardt erhält von Werner eine wunderbare Vorlage , läuft , steht frei vor dem gegnerischen Tormann , schießt bombig - Hähnlein direkt in die Hände ; Lauscha atmet auf . Hähnlein scheint heute überhaupt bemüht zu sein , den Schaden vom vorigen Sonntag gutzumachen , und während des ganzen Spiels zeigt er , daß doch mehr Talent in ihm steckt , als manches böse Torergebnis gegen Lauscha vermuten läßt . Ebenfalls eine feine Leistung von ihm , als er einen Strafstoß Werners noch in der obersten linken Ecke herausschlägt . Immer noch steht der Kampf 0:0 , nur einige Eckbälle werden erzwungen , die aber nichts einbringen . Das Spiel Jenas wird jetzt des öfteren durch unberechtigtes Abseitspfeifen unterbrochen , wobei dem Schiedsrichter die Zuschauer das Sehen dieser Spielstellung in reichlichem Maß aufzeigten . Im Sturm will aber kein Erfolg aufkommen , noch eine Ecke , von Schipphorst fein getreten , senkt sich vielversprechend vor des Gegners Tor , da ist die erste Halbzeit zu Ende .

Ein ganz anderes Gesicht zeigt uns die zweite Halbzeit - schon äußerlich , die Sonne ist verschwunden , und auch der Wind hat sich gelegt . Lauscha beginnt mit ungestümen Angriffen und hat jetzt etwas mehr vom Spiel . Bei Jena scheint der Kampfgeist verflogen zu sein . Unsere Leute lassen sich das Spiel des Gegners aufzwingen . Wurde der Ball in der ersten Halbzeit konsequent auf dem Boden gehalten , so wird jetzt auch unnütz hoch gespielt . In der 65. Minute kommt solch ein hoher Ball aus den Lauschaer Reihen in den Strafraum , keine zwingende Torsache , aber der herauslaufende Günther , der den Ball falsch berechnet hatte , läßt ihn , ohne daß ein Gegner ihn berührt , aufspringen , und über ihn senkt sich der Ball ins Tor . 1:0 , ein billiger Erfolg . Dieses Mißgeschick scheint aber Jena aus der Fassung zu bringen . Jetzt sind es die Lauschaer , die , durch diesen Erfolg angefeuert , immer wieder vor Jenas Tor erscheinen . In der 71. Minute wiederholt sich fast derselbe Spielvorgang wie beim ersten Tor , nur daß bei diesem Vorgang Köhler (Splv. L.) helfend mit einsprang und den springenden Ball über Günther hinweg ins leere Tor köpfte . 2:0 . Noch gab Jena den Kampf nicht auf , und mit aller Wucht setzten sie zum Endkampf an . Werner bringt die nötige Ruhe in die Reihen , obwohl jetzt reichlich hart gespielt wird und vom Schiedsrichter vieles zuviel und zu wenig gesehen wird . In der 79. Minute scheint Jena der erste Erfolg zu glücken . Malter gibt eine schöne Vorlage an König , dieser überspielt , gibt den Ball zur Mitte , und aus dem entstandenen Gedränge schießt Schipphorst an dem herauslaufenden Torhüter scharf aufs Tor . Doch da hält Greiner im Fallen den Lauf des Balles mit der Hand auf . Allerdings hatte hier der Schiedsrichter übersehen , daß der Ball die Torlinie bereits hinter sich hatte . Entscheidung . Elfmeter ! Werner setzt sich den Ball zurecht und schießt , gut placiert wohl , aber etwas zu schwach , so daß auch dieser Ball gehalten wird . Nach dem abgeprallten Ball startet König , leider etwas zu spät , um wenigstens im Nachschuß noch zum schon längst fälligen Tor zu kommen . In heißem Kampf geht's schon dem Ende entgegen , da kommt Jena zu einem billigen Erfolg . Aus einer klaren Abseitsstellung schießt Bernhardt , für Hähnlein unhaltbar , ein , doch gibt der Schieri zu Unrecht Tor . Noch sind 5 Minuten zu spielen , die aber Lauscha glücklich übersteht und somit die Punkte aus diesem Spiel für sich bucht . Die Schuld an der Niederlage trägt hier nicht die Gesamtmannschaft des 1.SV , die in den ersten 45 Minuten ein großes Spiel lieferte und auch in der letzten Viertelstunde zu überzeugender Form auflief , sondern lediglich die groben Fehler - mit Pech verbunden - von Jenas Torhüter .

Bericht von Ri. in der Jenaischen Zeitung vom 22.11.1937

andere Spiele

  • 1.FC Lauscha : 1.SV Jena 2:1 , 1.000 Z.
  • CV Magdeburg : SpVgg Erfurt 7:0 , 3.500 Z.
  • SV 99 Merseburg : SV 05 Dessau 2:0 , 1.500 Z.
  • SC Erfurt : Spfr. Halle 3:1 , 1.500 Z.