1976/1977 25. Spieltag: FC Karl-Marx-Stadt - FC Carl Zeiss Jena 3:2
Spieldaten | |
Wettbewerb | DDR-Oberliga, 25. Spieltag |
Saison | Saison 1976/1977, Rückrunde |
Ansetzung | FC Karl-Marx-Stadt - FC Carl Zeiss Jena |
Ort | Dr.-Kurt-Fischer-Stadion in Karl-Marx-Stadt |
Zeit | Sa. 14.05.1977 15:00 Uhr |
Zuschauer | 11.000 |
Schiedsrichter | Wolfgang Riedel (Berlin) |
Ergebnis | 3:2 |
Tore | |
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Aufstellungen
- Karl-Marx-Stadt
- Wolfgang Krahnke
- Frank Sorge
- Frank Uhlig, Peter Müller, Andreas Heydel
- Frank Eitemüller, Wilfried Göcke, Joachim Müller
- Jürgen Bähringer
, Gerd Schädlich (54. Steffen Hänisch), Hartmut Rauschenbach
Trainer: Manfred Kupferschmied
- Jena
- Detlef Zimmer
- Ulrich Oevermann
- Gert Brauer, Konrad Weise (36. Dieter Noack), Lothar Kurbjuweit
- Uwe Neuber, Rainer Schlutter, Rüdiger Schnuphase
- Klaus Schröder, Jürgen Raab (70. Peter Ducke
), Eberhard Vogel
Trainer: Hans Meyer
Spielbericht

Höhen und Tiefen am laufenden Band
Das gibt es nicht alle Tage auf unseren Fußballplätzen: Ein gerade eingewechselter Spieler erzielt bei seiner ersten Ballberührung ein Tor! P. Ducke köpfte bei seinem ersten Eingreifen ins Spiel eine Flanke von Kurbjuweit ins Netz. Doch wenig später machte er weniger rühmlich auf sich aufmerksam. Er stieß seinen Gegenspieler Bähringer weg und erhielt die sechste Verwarnung dieser Saison in einem Spiel, das auch ansonsten nicht gerade mit Fairneß gesegnet war. P. Ducke wird nun seiner Mannschaft im nächsten Spiel ebenso fehlen wie Sorge (dritte "Gelbe") den Karl-Marx-Städtern.
Dieses Spiel zeigt schon, wie dicht Höhen und Tiefen in dieser lebhaften Auseinandersetzung beieinanderlagen. Gute Szenen wechselten mit schwächeren am laufenden Band, so daß unter dem Strich für das kritische Urteil des Experten nur herauskommen konnte: "Ein Spiel von ingesamt durchschnittlichem Niveau." So faßte es DFV-Trainer Armin Werner zusammen. "Gewiß habe ich schon spielerisch schlechtere Oberligatreffen gesehen, aber die Karl-Marx-Städter hatten, so schien es mir, jeweils wenn sie in Führung gegangen waren, Angst vor ihrer eigenen Courage. Ihr Sieg war aber aufgrund der Chancenanteile verdient, wobei nicht verkannt werden darf, was der Ausfall von Weise für Jena bedeutete."
Armin Werner traf den Nagel auf den Kopf. Gegen die in Mittelfeld und Angriff zu wenig Wirkung erzielenden Gäste (Vogel war noch nicht wieder der Alte) holte der FCK speziell durch den schußentschlossenen Bähringer (von der FUWO zum Spieler des Tages gewählt) herrliche Tore heraus, um dann aber zu schnell wieder zurückzustecken. Sicherlich eine Folge der vielen vorangegangenen Treffen, die bei spielerisch ordentlichen Leistungen nicht den gewünschten Erfolg gebracht hatten. Immerhin gaben die Kombinationen zwischen Eitemüller, Rauschenbach und Göcke sowie die Diagonalpässe des allerdings erst in der zweiten Halbzeit richtig auftauenden J. Müller zu Hoffnungen Anlaß. Nachdem Weise (Zusammenprall mit Sorge) ausgeschieden war, fehlte es der umformierten Jenaer Abwehr an der nötigen Sicherheit.
Zum Schiedsrichterkollektiv: Es hatte alle Hände voll zu tun und bewies auch die nötige Konsequenz.
(Günter Bonse in "Die Neue Fußballwoche" vom 17. Mai 1977)
Nachwuchs : 2:2 , Tore : Ihle , Hötzel / Molata , Rode
Jena : Härtel , Köberlein , Goebel , Menge , Rode , Schmied , Lobeda (75. Werner) , Krause , Molata , Trocha (55. Birnkammerer) , Brückner / Tr.: Thomale
11.5. Junioren : Lok Leipzig : Jena 2:0 , Bruno-Plache-St.
11.5.Jugend : Lok Leipzig : Jena 2:1 , Bruno-Plache-St.
14.5. Junioren : Jena : K-M-St 1:3 , Wöllnitzer Wiesen
15.5. Jugend : Jena : K-M-St. 1:2 , Wöllnitzer Wiesen
Trampen nach Karl-Marx-Stadt
Zugfahren war zwar in der DDR nicht teuer, aber für einen Schüler ohne Einkommen schon. So trampte ich vom Hermsdorfer Kreuz in Richtung Karl-Marx-Stadt. Ein West-PKW nahm mich fast sofort mit. Bei Ronneburg staunte er über die Uranabraumhalden und in Karl-Marx-Stadt wollte er mich direkt vor der VoPo rauslassen. Nach Redekünsten - dass wir Beide Probleme bekommen würden - fuhr er 100m weiter und ließ mich raus. Da traf ich noch 2 andere Zeiss/Wismut Gera-Fans, die auch nach Karl-Marx-Stadt getrampt waren und am Sonntag zum Aufstiegsspiel von Wismut Gera nach Henningsdorf trampen wollten.
Das Spiel ging leider nicht für uns aus. Bei Unterhaltungen mit heimischen Zuschauern, schätzten diese ihre Titelchancen sehr realistisch ein - aber die Großen zu ärgern gefiel Ihnen und sie schafften es auch diesmal.
Es war übrigens das letzte Spiel von Peter Ducke, da er nach seiner Gelben Karte für das letzte Heimspiel gesperrt war.
Rückfahrt war mit der Bahn, Flamme und vor allem Sparschwein gaben alles - die Zuginsassen hatten es nicht leicht ...
--Andy60fc